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Geschichte der HPA
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Die Heilpädagogische Ambulanz im Wandel

Geschichte der Heilpädagogischen Ambulanz

Am Beispiel der 1980 gegründeten „Heilpädagogischen Ambulanz“ des Heilpädagogischen Institutes in Bielefeld wurde durch die Initiative von Prof. Dr. Marianne Hellmann 1988/1989 das Projekt „Heilpädagogische Ambulanz“ (HPA) an der damals Evangelischen Fachhochschule Bochum ins Leben gerufen. Das Ziel bestand in der Verknüpfung von Theorie und Praxis im Studium der Heilpädagogik. 1990 wurden für dieses Projekt zwei Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, um heilpädagogische Angebote machen zu können.

Im November 1996 entstand mit dem institutionalisierten „Leuchtturm“, einer Fachambulanz für Kinder und Jugendliche unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Drunkenmölle, eine Kooperation mit der Heilpäda­gogischen Ambulanz. Entgegen den Erwartungen, dass sich mit dem Weggang von Herrn Prof. Dr. Drunkenmölle nach Hamburg eine stabile Perspektive für die HPA ergeben könnte, bestand die HPA weiterhin fort. Unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Marianne Hellmann hat sie sich in den sieben Jahren von 2002 bis 2009 weiterentwickelt und etabliert. Die HPA ist ein beliebter Lernort für Studierende und ein gern genutztes Angebot für Hilfe suchende Eltern und Kinder sowohl aus Bochum als auch über die Grenzen von Bochum hinaus.

Mit der Umstrukturierung des Studiengangs Heilpädagogik und dem Weg­gang von Frau Prof. Dr. Marianne Hellmann nach dem Sommersemester 2009 ergab sich konzeptionell eine erweiterte Ausrichtung der HPA.

Konzeptionelle Darstellung der HPA seit 2010

Die Heilpädagogische Ambulanz existiert in ihrer heutigen konzeptionellen Ausrichtung seit 2010. Das im Folgenden kurz beschriebene Konzept wurde von Dipl.-Heilpäd. Marie Luise Hünerbein und Prof. Dr. phil. Christina Reichenbach entwickelt.

Die Arbeit in der Heilpädagogischen Ambulanz (HPA) bezieht sich vor allem auf folgende drei Bereiche:

  1. Begleitung und Reflexion von Studierenden
  2. Diagnostik und Förderung von Kindern und Jugendlichen
  3. Kooperationen und projektbezogene Arbeit mit Institutionen außerhalb der Hochschule.

In allen drei Bereichen stehen ein Transfer von Theorie und Praxis sowie ein Transfer von Themen der Hochschule in Bezug auf gesellschaftliche Themen im Blickpunkt.

Begleitung und Reflexion der Studierenden

Für Studierende besteht die Möglichkeit, bereits während ihres Studiums vor Ort an der EvH in der HPA praktische Erfahrungen zu sammeln. Studierende werden ein Stück weit mit der Praxis vertraut gemacht, die sie im Berufsleben erwartet. Sie sammeln Erfahrungen in Prozessen von Diagnostik und/oder Förderung sowie Gesprächen mit Eltern sowie externen Fachkräften. Dieses Wissen können sie im späteren Berufsleben einbringen und in der Praxis umsetzen. Alle Angebote sind im Sinne einer hohen Anwendungsorientierung gestaltet.

Die Angebote beziehen sich auf die Durchführung von diagnostischen Verfahren zu verschiedenen Entwicklungsbereichen (z.B. Wahrnehmung, Bewegung, sozial-emotionales Verhalten) und/oder auf die Durchführung von Förderangeboten (z.B. Heilpädagogische Förderung, Psychomotorische Förderung, Lernbegleitung). Circa 80% der Studierenden nutzen dieses Angebot fakultativ, d.h. ohne dafür Leistungen im Rahmen ihres Studiums regulär anerkannt zu bekommen. Circa 20% der Studierenden nutzen die Angebote der HPA zur Absolvierung ihres Teilzeitpraktikums. Der Vorteil der fakultativen Mitarbeit besteht darin, dass die Studierenden in erhöhtem Maße engagiert und wissensdurstig sind und ihre individuelle Professionalisierung wirksam unterstützt werden kann.

Die Durchführung von Diagnostiken und Förderungen werden durch Frau Hünerbein und Frau Reichenbach in der Form begleitet, dass sowohl eine Vorbereitung (in Form von Besprechungen, Rollenspielen) als auch eine Nachbereitung (in Form von Reflexionsgesprächen, Videoanalysen) verbindlich verankert sind. Das bedeutet, dass Studierende (i.d.R. in einer Zweier-Konstellation) allein für die Vor- und Nachbereitung eine individuelle Begleitung pro Auftrag von zwei bis fünf Stunden erhalten. Dieses Vorgehen wird von den Studierenden sehr geschätzt und als überaus gewinnbringend bezogen auf einen Zuwachs an Wissen und Fähigkeiten angesehen.

Die Studierenden wirken das gesamte Kalenderjahr in der HPA mit. In der Vorlesungszeit wird zudem ein Begleitseminar für HPA-Mitarbeiter_innen angeboten, welches im Schnitt von 20-25 Studierenden besucht wird. Ein zusätzliches Seminar gibt es für die Studierenden, die das Teilzeitpraktikum im Rahmen der HPA absolvieren.

In den Seminaren selbst werden neben spezifischen Praxisbeispielen sowie Fragen zu Diagnostik und Förderung auch Themen bearbeitet, die Studierende als Anliegen einbringen. Dazu gehört regelmäßig die Auseinandersetzung mit Theorien der Heilpädagogik und Entwicklungspsychologie oder auch der Umgang mit Eltern und Kooperationspartnern in Gesprächssituationen. Hier können bereits gelehrte Inhalte der Module aufgefrischt oder aber intensiviert und hinsichtlich konkreter Situationen aus der Praxis reflektiert werden.