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Der Pavillon der guten Nachrichten
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Der Pavillon der guten Nachrichten

Der Dortmunder Kirchentag findet nicht nur in den Dortmunder Westfalenhallen statt. Heute nahm ich einen anderen Weg und ging nach meiner Ankunft in Dortmund auf die andere Seite vom Bahnhof die Treppenstufen nach oben. Was geht da oben ab?

Es waren hier heute nicht viele Menschen unterwegs. Immer wieder mal gab es kleine Menschenansammlungen, die sich schnell wieder auflösten. Ich entdeckte den Pavillon der Guten Nachrichten und unterhielt mich mit einer Frau.

Sie erzählte mir, dass sie mit ihrem Projekt den Fokus der Menschen darauf lenken möchte, sich zu überlegen, was es Gutes im Leben gibt. Momentan würden die schlechten Nachrichten von den Menschen eher als die guten bewertet. Im Privatleben würden wir doch auch noch gute Nachrichten wahrnehmen, wenn etwa ein Kind geboren würde, wir einen Abschluss oder das Abitur schafften. Doch sobald wir die Privatebene verlassen, sind die Augen und Ohren für das Gute verschlossen.

Wir bekommen z. B. mit, dass 20 Personen bei einem Verkehrsunfall verletzt wurden. Es gibt aber danach keine Hinweise mehr, dass sie genesen sind. Oder wenn sich beispielsweise eine Virusepidemie ausbreitet, hört man nichts davon, wieviele Menschen diese überlebt haben, nur wie viel dieser Virus dahingerafft hat. Wir lassen zu, dass das Negative unser Positives überdeckt.

Bei diesen Zetteln, die die Menschen im Pavillon aufgehängt haben, waren viele dabei, die ihre Dankbarkeit den Jugendlichen gegenüber aufgeschrieben haben, die sich für die Umwelt stark machen. Wie etwa die Fridays for Future Bewegung. Auch wird den Ehrenamtlichen gedankt, die ohne, dass sie die Personen kennen oder einen Bezug zu den Unterstützenden haben, mit anpacken.

Ein Zettel ließ sie anfangs denken, dessen Verfasser_in habe nicht verstanden, um was es hier im Pavillon gehe. Der erste Satz lautete: „Mein Rasenmäher ist kaputt gegangen.“ Das ist eine negative Nachricht, sollte nicht hier im Pavillon vorkommen. Doch liest man weiter, klingt es besser. „Mein Rasenmäher ist kaputt gegangen. Jetzt kann alles blühen, und die Insekten sind da. Diese Vielfalt an Insekten, Pflanzen und Blumen habe ich so vorher nie bemerkt.“
 
Mein nächster Besuch war in der St. Petri Kirche. Dort duftete es sehr intensiv nach Wald, wie Weihnachten, wow. Die Stille lud zum Verweilen ein.

Marita Fouad

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