Die Hochschulperle des Monats September zum Thema „Zukunftsorientierte Lernräume“ geht an die Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe: In neugestalteten Selbstlernzentren können Studierende ihre Selbstlernkompetenzen weiterentwickeln und stärken. Jüngere stoßen in Wohlfühl-Atmosphäre auf ältere Studierende und somit auf unterstützende Studienbegleitung. Durch die zeitgemäße technische Ausstattung haben sie hier die Möglichkeit, an Schulungen teilzunehmen, eigene Konzepte zu entwickeln und zu präsentieren oder kollaborativ zu arbeiten. Hochschulrektorin Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann erklärt: „Im neuen Selbstlernzentrum bieten wir Raum für eigeninitiatives Lernen – alleine und in Gruppen. Wir verstehen uns als Präsenz-Hochschule, daher ist es uns wichtig, dass unsere Studierenden eben dies in guter und anregender Atmosphäre vor Ort tun können. Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung des Stifterverbands, da diese Anerkennung zeigt, dass unser Konzept aufgeht.“
Die Selbstlernzentren an der Evangelischen Hochschule in Bochum sind in verschiedene Zonen eingerichtet. Diese Zonen bieten Einzelarbeitsplätze, Gruppenarbeitsräume und Lounge-Bereiche. Die einzelnen Bereiche sind durch modernes Mobiliar flexibel und nachhaltig nutzbar. So können beispielsweise die Arbeitsplätze des Schulungsraums der Bibliothek in schulungsfreien Zeiten als Einzelarbeitsplätze genutzt werden. Die Lounge-Zonen sind mit Zeitschriften-Klappenschränken abgegrenzt. Wird im Rahmen der Digitalisierung das Angebot von Printzeitschriften reduziert, können diese Schränke durch einen unkomplizierten Umbau auch als Schließfächer genutzt werden. Niedrige Glasvitrinen sorgen außerdem für große Transparenz zwischen den Bereichen, um den Austausch zwischen den Studierenden untereinander zu fördern. Leiterin der Bibliothek Ulrike Belka betont, dass der "Leitgedanke der Planungen war, dass die Bibliothek und die Hochschule als attraktiver Lernort und Wohlfühlort die Studierenden unterstützen soll". Und dieser Plan geht auf. Studentin Jule Schaller nutzt die Selbstlernzentren gerne. "Dort gibt es eine gute Lernatmosphäre, ich mag z.B. auch die Farben. Ich kann mich hier gut konzentrieren, denn es gibt keine Reizüberflutung.". Fabian Schulz ergänzt: " Der direkte Zugang zur Bibliothek gefällt mir gut, so habe ich alles in der Nähe.". Marvin Bätzel schätzt besonders die Gruppenarbeitsräume, dort ließe es sich gut in Kleingruppen arbeiten. Besonders die moderne technische Ausstattung mit einem großen Bildschirm erleichtere die gemeinsame Arbeit an Projekten.
„Die Selbstlernzentren der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe wurden mit den Studierenden und Lehrenden gemeinsam entwickelt. Somit konnten die entsprechenden Anforderungen bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden. Es ist beispielhaft, wie sich die Hochschule durch einen partizipativen Ansatz attraktiv weiterentwickelt hat“, so die Jury des Stifterverbandes zu ihrer Entscheidung, die Hochschulperle des Monats September nach Bochum zu vergeben. „Durch die nachhaltige sowie flexible Ausstattung der neuen Räume, können sie kreativ und vielfältig genutzt werden.“
Was ist eine Hochschulperle?
Hochschulperlen sind innovative, beispielhafte Projekte, die in einer Hochschule realisiert werden. Weil sie klein sind, werden sie jenseits der Hochschulmauern kaum registriert. Weil sie glänzen, können und sollten sie aber auch andere Hochschulen schmücken. Jeden Monat stellt der Stifterverband eine Hochschulperle vor. Aus den Monatsperlen wird einmal im Jahr per Abstimmung die Hochschulperle des Jahres gekürt. Im Jahr 2022 sucht der Stifterverband Projekte unter dem Motto Zukunftsorientierte Lernräume nach besonderen, zukunftsweisenden Lernarchitekturen und zeichnet neben physischen Hochschulräumen auch Konzepte, Prozesse und Teams (im Kontext physischer Lernraumgestaltung) aus. www.hochschulperle.de
Die Hochschulperle ist damit in diesem Jahr Teil der gemeinsamen Initiative Lernarchitekturen – Räume für zukunftsorientierte Bildung an Hochschulen von Stifterverband und Dieter-Schwarz-Stiftung.