Im Kontext ihrer Lehrveranstaltung "Frau sein im Wandel der Zeit" luden Prof. Dr. Elke Hemminger (Foto, r.) und Prof. Dr. Alexandra Lehmann (Foto, l.) am Mittwoch, 16. Januar 2019, von 13 bis 15 Uhr zu einem Fach-Nachmittag in Foyer und Aula der EvH ein.
Umrahmt von der Wanderausstellung "Reformatorinnen. Seit 1517" der Evangelischen Kirche im Rheinland, präsentierten Studierende aus verschiedenen Seminaren ihre Untersuchungen und Recherchen, die die Thematik "Frau sein" aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Den Abschluss des Nachmittags bildete eine Podiumsdiskussion zum Thema Gender und Gleichstellung.
"Was ist das denn hier? Wo habt Ihr das denn erarbeitet? Wann habt Ihr das denn alles recherchiert?" - Das waren nur einige der Fragen, die von Lehrenden und Studierenden auf dem Weg durch das Foyer gestellt wurden. Begeistert und interessiert nahmen sie die verschiedenen Poster und Präsentationen zu den Themen
die von den Studierenden der Lehrveranstaltung "Frau sein im Wandel der Zeit" (BA Soziale Arbeit, M 1.3, LV5) recherchiert, erstellt und ausgestellt wurden. Auch mit Irene Diller vom Gender-Referat der Ev. Kirche im Rheinland, die ebenfalls mit einem Infostand zum Thema Gender und Gleichstellung vertreten war, sowie Ansprechpartnerinnen der Gleichstellungskommission der EvH und der Hilfe im Falle von sexueller Belästigung im Hochschulkontext an der EvH fand der eine oder der andere Gesprächsaustausch statt. Und auch der Büchertisch, auf dem verschiedene Kinder- und Erwachsenen-, Sach- und Prosabücher auslagen, wurde gerne frequentiert.
Nach dieser ersten Präsentationsphase verlagerte sich das Geschehen in die Aula der Hochschule. Hier diskutierten die Studierenden mit Prof. Dr. Cinur Ghaderi, Irene Diller und Prof. Dr. Lars Klinnert unter der Moderation von Prof. Dr. Elke Hemminger unter anderem die Frage, welchen Einfluss die Sprache auf Wahrnehmung und Berücksichtigung von Geschlecht und Gender hat.
So merkten einige Studierende an, dass sie erst an der EvH darauf gestoßen wurden, dass beispielsweise "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" einige Menschen ausschließt. Dass das generische Maskulinum, in dem oft die weibliche Form "mitgedacht" werden solle, vielleicht leichter zu lesen, aber dennoch problematisch ist, stellte ein Studierender mit vorheriger Erzieher_innen-Ausbildung fest, der sich in den Fachbüchern seiner Ausbildung in den dort genannten "Erzieherinnen" nicht mit genannt fühlte.
Gegen Ende der Diskussionsrunde ging die Thematik dann in den Bereich des kulturellen und politischen Einflusses, nicht nur auf die Sprache, sondern vor allem auf die Gestaltung des Alltags in einer gender- und geschlechtsberücksichtigenden Gesellschaft ein. Die Rückmeldung - "Wir hätten gut noch weiter diskutieren können."
Der Fachnachmittag "Frau sein" ist vorbei, aber die Ausstellung "Reformatorinnen. Seit 1517" der EkiR bleibt noch bis zum 6. Februar 2019 an der Hochschule zu besichtigen. Ein die Ausstellung begleitender Katalog mit Hörbuch ist zum Unkostenpreis von zehn Euro im Dekanat der Sozialen Arbeit erhältlich. Mehreinnahmen aus dem Katalogsverkauf werden an das Bochumer Frauenhaus gespendet.