„echt unersetzlich“: Benjamin Salzmann vom gleichnamigen Online-Beratungsangebot für pflegende Kinder und Jugendliche war jetzt per Skype in der Veranstaltung von EvH-Prof. Dr. Christiane Knecht und Prof. Dr. Miriam Ballschmieter zugeschaltet. Für die Studierenden der Pflegewissenschaft im vierten Semester ein spannendes Ereignis, da die Zielgruppe der pflegenden Kinder und Jugendlichen sowie entsprechende Online-Beratungsmöglichkeiten im Mittelpunkt des aktuellen Lehrkonzepts stehen.
Sozialarbeiter Benjamin Salzmann, der das Online-Angebot „echt unersetzlich“ vor eineinhalb Jahren in Berlin aufbaute, sprach mit den Studierenden offen über die zentralen Herausforderungen seiner Arbeit. So sei es schwierig, die Zielgruppe zu erreichen, da sich Kinder und Jugendliche häufig nicht selbst als pflegende Angehörige sähen.
Er und seine Kollegen versuchten daher, das Angebot sowohl über Online-Werbung auf Social-Media-Kanälen als auch über Multiplikatoren in der Schul- und Pflegeberatung bekannter zu machen. Mit Erfolg: Inzwischen nutzen monatlich etwa 20 Kinder und Jugendliche zwischen 13 und 25 Jahren die Beratung. „Dabei steht weniger die Pflege des erkrankten Elternteils im Vordergrund,“ so Salzmann. Die meisten Kinder und Jugendlichen meldeten sich eher aus einer persönlichen Überlastungssituation oder Krise heraus.
Oft dauere es zwei bis drei Sitzungen, um das genaue Problem zu erfassen. „Die Komplexität der Fälle hätte ich zu Beginn des Angebots nicht erwartet“, gab der Sozialarbeiter zu bedenken – stünden doch neben pflegerischen auch psychosoziale und bürokratische Fragen im Vordergrund. Für die Unterstützung der Zielgruppe sei daher ein multiprofessionelles Team erforderlich, in dem auch Pflegewissenschaftler_innen eine wichtige Rolle einnähmen.
https://www.echt-unersetzlich.de